NVK: Planungsgrundlagen
Eingangsgrößen für die FNP-Fortschreibung
Im CIMA-Gutachten wurde dem ursprüngliche Prognosezeitraum bis 2025 eine Entwicklungsreseserve von acht Jahren zugeschlagen (also bis 2033), um Flächenkontingente für den nächsten Fortschreibungszeitraum des FNP vorzuhalten. Dies wurde von der Genehmigungsbehörde für den FNP nicht mitgetragen, sondern der Zielhorizont auf 2030 festgelegt und eine regelmäßiges Monitoring der Entwicklungen vereinbart. Die Flächenkontingente aus der Studie wurden dieser Änderung angeglichen.
Prognostizierte Nachfrage
Vorhandene Potenziale Innenentwicklung
Die Potenziale im Bestand sind in den "Gebietssteckbriefen" dargestellt. Aus den 34 untersuchten Gewerbebereichen der Mitgliedsgemeinden ergeben sich insgesamt rd. 89 ha (netto) aktivierbare Flächenpotenziale.
Vorhandene Potenziale FNP 2010
Im FNP 2010 sind derzeit noch rd. 169 ha (netto) geplante Gewerbeflächen als Potenziale vorhanden, inkl. einer ungenutzten aber bereits als Bestand dargestellten Fläche südlich der Raffinerie in Karlsruhe (rd. 19 ha).
Summe vorhandenene Potenziale
Das Gewerbeflächenangebot aus Bestands- und FNP- Potenzialen beträgt im NVK somit insgesamt rd. 258 ha (netto) und liegt damit im Saldo rein quantitativ nur geringfügig unter der ermittelten Nachfrage.
Wieso besteht Neuausweisungsbedarf ?
Die für den Nachbarschaftsverband prognostizierte Nachfrage an Gewerbeflächen und das Gewerbeflächenangebot aus Bestands- und FNP- Potenzialen im NVK erscheint auf den ersten Blick insgesamt recht ausgeglichen, der Saldo ergibt in der Summe rein rechnerisch einen Neuausweisungsbedarf von lediglich 2 ha (netto).
Bei differenzierter Betrachtung der Situation in den einzelnen Mitgliedsgemeinden ergibt sich jedoch ein anderes Bild: In manchen Gemeinden sind derzeit durchaus noch mehr Flächenpotenziale vorhanden, als zur Deckung der berechneten Nachfrage benötigt werden.
Da die Flächenpotenziale aus dem bestehenden FNP diesen Gemeinden zugestanden werden, bleiben negative Saldi bei der Ermittlung des Neuausweisungsbedarfs unberücksichtigt.
Einige andere Gemeinden besitzen im Verhältnis zum ermittelten Bedarf zu wenig Flächenpotenziale. Damit diese Gemeinden ihre Entwicklungsmöglichkeit wahren können, entsteht somit lokal ein Neuausweisungsbedarf von insgesamt 42 ha brutto - also inkl. ca. 30% Flächen für Straßen, technische Infrastruktur, öffentliche Grünflächen bzw. ökologische Ausgleichsmaßnahmen.
Tauschempfehlungen
Hinsichtlich qualitativer Aspekte, insbesondere die Lagegunst der FNP-Flächen betreffend, verdeutlicht das Gutachten weiteren Handlungsbedarf. Flächentausch in einem bezogen auf das Gesamtpotenzial relevanten Umfang wird vor allem in Karlsruhe, aber auch in Pfinztal und Eggenstein-Leopoldshafen empfohlen. Betroffen sind Flächen im Umfang von rd. 63 ha (brutto).
Neuausweisungsbedarf
Der Abgleich von Bedarf und Angebot zeigt lokal zusätzlichen Neuausweisungsbedarf im Umfang von rd. 42 ha (brutto). Dieser ist insbesondere bei den Gemeinden, die keine oder nur noch wenige FNP Potenziale aufweisen, wie Ettlingen, Stutensee, Pfinztal, Karlsbad und Waldbronn zu finden.
Suchkulisse aus Tauschempfehlung und Neuausweisungsbedarf
Um die aus zusätzlichem Neubedarf und Flächentausch resultierenden Anforderungen zu erfüllen, gilt es bei der FNP-Fortschreibung somit als Eingangsgröße in das Verfahren insgesamt rd. 105 ha Gewerbegebietsfläche (brutto) als "Suchkulisse" im NVK räumlich zu verorten.
Gemeinden mit Flächenressourcen profitieren vom gemeinsamen Ausbau eines Standortes
Handlungsempfehlung:
Interkommunale Gewerbegebiete
Im Rahmen der Studie werden Ansätze für interkommunale Lösungen empfohlen, um NVK-intern gemeinsame Lösungen für wettbewerbsfähige Gewerbestandortentwicklungen zu realisieren. Ziele sind die Entwicklung hochwertiger, regional bedeutsamer und konfliktarmer Flächen durch gemeindeübergreifende Suchräume. Hiermit einher geht die bessere Auslastung kommunaler Infrastruktur. Vermieden werden sollen unnötige Flächeninanspruchnahme, sowie Fehl- und Mindernutzung an mehreren isolierten Standorten und ein dadurch bedingter ruinöser Konkurrenzkampf zwischen einzelnen Kommunen.